Das Eine tun und das Andere nicht lassen

Veröffentlicht am 06.06.2017 in Kommunalpolitik

Kinderbetreuung in Remseck in der Kritik

Die SPD Fraktion hat im letzten VA gemeinsam mit den Grünen kritisiert, dass es in Remseck zu wenig Betreuungsplätze gibt und zwar sowohl für Kinder unter 3 Jahren (minus 39) als auch für Kinder über 3 Jahren (minus 22).

Im Gegensatz zu den Grünen vertreten wir aber nicht die Auffassung, dass es Diskussionen und Planungen der Neue Mitte sind, die zu viele Kapazitäten aufgebraucht hätten. Der Verwaltungsvorlage zur Bedarfsplanung und zur kurzfristigen Schaffung von zusätzlichen Plätzen sowohl bei den städtischen Einrichtungen als auch bei den Freien Trägern haben wir trotz ‚Bauchschmerzen‘ zugestimmt.

Schlicht und ergreifend deshalb, weil es kurzfristig überhaupt keine andere Lösung gibt um die bisherige Betreuungsquote aufrecht zu erhalten.

Nicht kritisiert haben wir, auch wenn dies von der CDU so behauptet wurde, die Beteiligung und die Qualität der Kinderbetreuung durch die Freien Träger. Denn erstens ist dies vom Gesetz her so vorgesehen (Subsidiaritätsprinzip) und zweitens wird es allen Anstrengungen der Verwaltungsmitarbeiterinnen zum Trotz, gar nicht gelingen können, ohne die Freien Träger auszukommen.

Allerdings, so meinen wir, auch wenn die Betreuungsquote andernorts noch deutlich geringer ist, kann dies aus unserer Sicht nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier mittelfristig Entscheidungs- und Handlungsbedarf besteht

Ganz offensichtlich hat die Vielfalt dessen, was eine Stadt sich hinsichtlich ihrer Angebotspalette leisten kann, Grenzen. Und die sind offensichtlich in Remseck erreicht.

Ein jeden Wunsch befriedigendes Wahlrecht hinsichtlich der Art und Umfang der Kinderbetreuung – und zwar gleichmäßig in allen Stadtteilen-, wird Remseck nicht anbieten können. Dies hat nicht allein finanzielle Gründe; vielmehr ist die Nachfrage nach Erzieherinnen und (den wenigen) Erziehern in den letzten Jahren durch die bundesgesetzlich forcierte Verpflichtung zu Ausweitung der Betreuungsplätze so gestiegen, dass weitere Stellen kaum zu besetzen sind. Eine massive Ausweitung des Angebots ist deshalb jedenfalls derzeit nicht leistbar.

Dazu sollten sich Verwaltung und Gemeinderat gemeinsam bekennen und ‚Leitlinien und Qualitätskriterien für den Ausbau und die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen‘ erarbeiten.

Für die SPD Gemeinderatsfraktion

gez. Angelika Feurer

Stadträtin