Bildung ist Investition in die Zukunft?

Veröffentlicht am 24.03.2008 in Presseecho

Sommer, Mentrup, Goldmann

„Bildung ist ein lebenslanger Prozess“, so Frank Mentrup, MdL

Oder nur das Bestehen der als nächstes vor einem liegenden Abschlussprüfung? Nein, sicherlicht nicht. Denn „Bildung ist ein lebenslanger Prozess“, so Frank Mentrup, MdL, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion bei der öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Bessere Bildung für alle“, der Bildungsaufbruch in Baden –Württemberg.
„Es ist nicht sinnvoll, die Kinder bereits nach vier Jahren Grundschule zu trennen“, so Mentrup in seiner Einleitung. Dies findet außer in Deutschland nur noch in Österreich statt. Überall sonst im europäischen Bildungsraum findet die Aufteilung auf verschiedene Schularten erst nach sechs, acht oder sogar neun Jahren statt. Aber nicht nur in der Schule findet Bildung statt. Sondern schon im Kindergarten müssen dafür die Grundlagen gelegt werden. Und auch noch nach der Schule ist Weiterbildung wichtig. Daher ist es umso befremdlicher, dass die Landesregierung die Zuschüsse für die Volkshochschulen dermaßen gekürzt hat, so dass Baden-Württemberg im Ländervergleich nun Schlusslicht ist.

Von zehn Leitideen sozialdemokratischer Bildungspolitik pickte Frank Mentrup anschließend einige auf und erläuterte, um was es im Einzelnen geht. So machte er deutlich, dass Bildung ein lebenslanger Prozess ist und führte aus, dass andere Länder im Vergleich besser abschneiden, wenn Kinder möglichst lange zusammen lernen können. Es müssen bessere Lernformen geschaffen werden, die Kinder unterschiedlicher Intelligenz individueller fördern. Bildung ist Teamarbeit zwischen Lehrkräften, Eltern und Kindern mit einer gemeinsamen Zielvereinbarung.

Frank Mentrup stellte diese fünf Bereiche vor, in denen Bildung stattfindet: Die Elementarbildung muss sowohl qualitativ wie auch finanziell aufgewertet werden. Im Schulbereich führt kein Weg an der Ganztagesschule mit 9 Jahren gemeinsamen Lernens vorbei. Förderung, Ausbau und Vernetzung außerschulischer Bildungsangebote im Bereich der Musikschulen, Kunstschulen und Bibliotheken muss verstärkt stattfinden. Im Bereich der beruflichen Bildung kann es nicht sein, dass hier die Versäumnisse der Schulen bereinigt werden. Vielmehr muss die berufliche Bildung sich auf verschiedene Bildungsmodule stützen, die aufeinander aufbauen und Zwischenabschlüsse ermöglichen. Und schließlich muss Weiterbildung für alle finanzierbar und erreichbar bleiben, so dass Nachqualifizierung möglich ist.

Die anschließende Diskussion zeigte deutlich, dass die Forderungen, die im Programm „Bildungsaufbruch“ dargestellt sind, möglichst schnell umgesetzt werden müssen. Insbesondere auch die anwesenden Schulleiter klagten darüber, dass Bildung nach dem Haushaltsplan stattfindet und nicht nach bildungspolitischen Gesichtspunkten. Harald Sommer, der diesen Abend moderierte, hob hervor, dass die Unterrichtsversorgung inzwischen so schlecht ist, dass sich die Elternschaft – nicht nur mit Lichterketten- zu wehren beginnt.

Kurt Goldmann
Ortsvereinsvorsitzender