Zum Thema Vielfalt in der Kinderbetreuung

Veröffentlicht am 03.04.2023 in Kommunalpolitik

Wie in anderen Städten auch werden in Remseck Kitas von unterschiedlichen Trägern betrieben, die jeweils rechtlich verantwortlich sind und mit ihren unterschiedlichen Konzeptionen und Profilen Auswahl ermöglichen.

 

 

Es war die Beschlussvorlage Nr.053/2023 Neubau einer Kindertagesstätte im Baugebiet Östl. Marbacher Straße und Betrieb durch einen freien Träger, die für die SPD Fraktion Anlass war sowohl im VA als auch in der GR Sitzung einmal mehr daran zu erinnern, dass bei allen Anforderungen an Vielfalt und Subsidiarität, die Stadt als kommunaler Träger und Arbeitgeber sich nicht aus der Verantwortung für gute und finanzierbare Kinderbetreuungseinrichtungen stehlen darf.

Sowohl bei der Verwaltung wie auch bei der Mehrheit des Gemeinderates sind wir mit dieser Kritik auf wenig Gegenliebe gestoßen oder wurde gar verstanden als ein Versuch des Festhaltens an althergebrachten Standards und orthodoxen Vorstellungen.

Dies aber - und das stellen wir hier nochmals fest -  ist allein schon deshalb nicht der Fall, weil wir selbstverständlich wissen, dass die heterogene und plurale Trägerschaft im Kinder- und Jugendhilfegesetz verankert ist und sich das deutsche Kinderbetreuungssystem darin unterscheidet von anderen Staaten. Wir wissen auch, dass diese Trägervielfalt darin begründet ist, dass in Deutschland die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe traditionell von den freien Trägern und insbesondere den Kirchen initiiert und begründet wurden, bevor es der Staat im Rahmen der Sozialstaatsidee als wesentlich ansah und rechtlich normierte. Weil Kirchen und Wohlfahrtsverbände in der DDR wenig Raum zur Entfaltung hatten ist dagegen in Ostdeutschland die institutionelle Kindertagesbetreuung überwiegend in kommunaler Hand geblieben.

Fazit der SPD Fraktion: Trägervielfalt in der Kinderbetreuung soll und kann selbstverständlich nicht abgeschafft werden aber trotz steigender Anforderungen an das Personal in den Kitas und trotz bekannter Personalgewinnungsprobleme in diesem Bereich stellen wir fest, es gibt immer noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerne bei der Stadt als kommunaler Arbeitgeberin arbeiten und sich zusätzlich für ihre Arbeitsbedingungen und ihre Bezahlung engagieren.

Die Stadt als Arbeitgeberin ist hier gefordert sich noch deutlicher und umfassender als bisher Maßnahmen zur Organisations- und Personalentwicklung zu erarbeiten.

Mit dem Gemeinsamen Antrag aller Fraktionen und mit Stellenschaffungen hat der Remsecker Gemeinderat bereits Ende des letzten Jahres den Weg dafür eröffnet.

Für die SPD Gemeinderatsfraktion

gez. Angelika Feurer

Fraktionsvorsitzende