Warum musste dieser Baum gefällt werden?

Veröffentlicht am 25.07.2016 in Kommunalpolitik

Förster Walz erklärt den Pilzbefall

Zu einer Waldbegehung trafen sich Stadträte und Stadträtinnen und Verwaltungsmitarbeitende sowie EBM Balzer mit dem zuständigen Revierförster Herrn Walz sowie der Leiterin des Fachbereichs Forsten im Landratsamt Ludwigsburg Frau Gmelin, am vergangenen Freitag auf dem Schlossberg.

Nach einer kurzen Einführung zur Waldsituation in Remseck begab sich die Gruppe in den Wald um an diversen Waldbildern die Maßnahmen, welche vorgenommen wurden, erläutert zu bekommen. Durchaus beeindruckend war die Besichtigung einer gepflanzten Eichenkultur. Hier erklärte uns der Förster den Sinn der aufgestellten Plastikröhren. Denn in jeder dieser Röhren reift eine junge Eiche heran. Und mithilfe der Plastikröhren erreicht man ein schnelleres Wachstum und sichert die Pflänzchen auch gegen Verbiss. Interessant, dass immer nach drei Reihen Eichenpflanzen eine Reihe Buchen gesetzt wurde. Damit die Diversität des Waldes erhalten bleibt.

Angesprochen auf das Eschentreibsterben erläuterte Frau Gmelin, dass dies leider nicht aufzuhalten ist. Sie sei jedoch zuversichtlich, dass einige Bäume stark genug seien, dass sie nicht befallen werden. Für gefällte Eschen werden dann, je nach Bodenbeschaffenheit, Kirschen oder Douglasien gepflanzt.

Anhand eines weiteren Waldbildes erläuterte Förster Walz die Jungbestandspflege. Warum abgestorbene Äste rechtzeitig entfernt werden müssen? Damit der Baum in den weiteren Jahren seine Jahresringe bilden kann und somit das Holz keine Astlöcher aufweist. Denn dann ist ein höherer Holzpreis zu erzielen. Denn auch ein Forst muss betriebswirtschaftlich arbeiten. Und so ist es auch Aufgabe des Försters, entsprechende Bäume für den Hieb herauszusuchen.

Auch wurde das Alt- und Totholzkonzept erläutert. Dabei werden sogenannte Habitatbäume oder Baumgruppen ausgesucht, welche abseits der Wege liegen. Damit wird für Tierarten die auf abgestorbenes Holz angewiesen sind, ein eigener Lebensraum geschaffen.

Mit dabei, bei der Waldbegehung waren auch die Jagdpächter Andrea und Peter Maurer. Durch sie wurden sehr aufschlussreich die Bewegungen des Wildes im Jagdbezirk erläutert.

Nur durch seinen aufmerksamen Blick erkannte Förster Walz, dass die Eiche von einem Pilz befallen war. Dieser Pilz hat die Eigenschaft, sich von unten her in die Mitte des Stammes auszubreiten und dann im Stamm nach oben zu wandern. Äußerlich nicht erkennbar, höhlt der Pilz im Laufe der Zeit die Eiche aus. Der Baum ist über 30m hoch und steht zudem am Waldrand. Fiele er um, würde er nicht nur die Straße blockieren, sondern auch das gegenüberliegende Haus beschädigen. Deshalb musste dieser Baum rechtzeitig gefällt werden!

Für die SPD Remseck am Neckar

Kurt Goldmann