Standort für neues Rathaus und Stadthalle beschlossen

Veröffentlicht am 23.05.2016 in Kommunalpolitik

In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde der bisherige Fachbereichsleiter Karl Velte als weiterer Beigeordneter gewählt. Wir gratulieren Herrn Velte zu seiner Wahl. Es ist zu erwarten, dass ihm das Baudezernat übertragen werden wird.

Der Gemeinderat hat jetzt eine für den Bau von Rathaus und Stadthalle wichtige Weichenstellung beschlossen. In der Sitzung wurden vom Architekturbüro HHL drei Möglichkeiten der Platzierung der beiden Baukörper vorgestellt. Die erste Realisierungsmöglichkeit (Variante A) bestünde im Bau des Rathauses entlang der Fellbacher Straße und der Stadthalle parallel zur Rems. Als zweite Möglichkeit (Variante B) wurde die Errichtung des Rathauses ebenfalls entlang der Fellbacher Straße und die Stadthalle in einem separaten Baukörper entlang der Remstalstraße aufgezeigt. In der dritten Variante, für die der Gemeinderat sich dann entschieden hat, wird die Stadthalle entlang der Fellbacher Straße und das Rathaus entlang der Remstalstraße errichtet, wobei zwei Stockwerke des Rathauses teilweise auf die Stadthalle aufgesetzt werden und die Verbindung zwischen dem so zu Rems und Neckar hin entstehenden Platz mit dem rechts des Neckars gelegenen Teils der „Neuen Mitte“ (heutiges Gelände der Firma Krieger) durch einen breiten Durchgang gewahrt wird. Auch die SPD-Fraktion hat dafür gestimmt, diese dritte Variante weiter zu verfolgen. Hierfür waren vor allem vier Gründe maßgebend:

  1. In beiden anderen Varianten wäre das Rathaus als massiver sechsstöckiger Bau zu errichten gewesen. Dieser hohe und massige Baukörper hätte gegenüber der Umgebungsbebauung wie ein trennender Riegel gewirkt und den Eindruck eines an die Umgebung unangepassten Fremdkörpers vermittelt. Dagegen ist das Rathaus in der gewählten Variante zwei Stockwerke niedriger und passt sich deutlich besser in die Umgebung ein.
  2. Die besondere Qualität des Standorts ergibt sich aus dem angrenzenden Zusammenfluss von Rems und Neckar. Im städtebaulichen Ideenwettbewerb haben alle Teilnehmer versucht, dieser Qualität gerecht zu werden, wobei der Siegerentwurf eine Öffnung des Geländes zu den Flüssen besonders hervorgehoben hat. Eine solche Beziehung zu den Flüssen ist aber deutlich leichter herzustellen, wenn der von Rathaus und Stadthalle begrenzte Platz sich zu beiden Flüssen öffnet.
  3. Die dritte Variante ermöglicht es, in den Bestand der am Rand des Baugeländes befindlichen Gasleitung nicht einzugreifen, wodurch Kosten in Höhe von knapp 500.000,- € vermieden werden können.
  4. Schließlich kann diese Variante in einer Bauphase verwirklicht werden, ohne dass der Betrieb im jetzigen Rathaus eingestellt werden muss. Auch dies lässt eine kostengünstigere Lösung erwarten, als bei den beiden anderen Varianten.

Wir haben bei unserer Entscheidung nicht verkannt, dass der Baukörper des Rathauses in beiden Obergeschossen sehr lang wird. Dieser Nachteil ist aber verglichen mit den Vorteilen der Lösung eher als gering zu bewerten, zumal die gewählte Variante eine größere Raumreserve im Rathaus hat, als die beiden anderen Möglichkeiten. Wir denken daher, dass bei einer Abwägung der Vor- und Nachteile die Vorteile der dritten Variante deutlich überwiegen. Wir erwarten, dass sorgfältig weiter geplant wird. Ob das Vorhaben bei Beginn der Interkommunalen Gartenschau bereits errichtet ist, ist nach unserer Auffassung nicht von Bedeutung, denn Rathaus und Stadthalle sollen viele Jahrzehnte ihrer Bestimmung genügen, während die Gartenschau nach 6 Monaten bereits ihre Pforten schließen wird. Qualität muss also in jedem Fall vor Schnelligkeit gehen.

Heinz Layher

Fraktionsvorsitzender