Ludwigsburger Frauenportraits

Veröffentlicht am 22.07.2019 in Veranstaltungen

ein interessanter Frauenabend

ein unterhaltsamer Abend bei Literatur und Wein

Kürzlich hatten Frauen in der SPD zu ihrem Stammtisch in die Weinhandlung Burgunderrot & Federweiß in Neckarrems zur Weinverkostung eingeladen. Anlass war die Lesung der langjährigen Stadträtin in Ludwigsburg, Monika Bergan, aus ihrem Büchlein „Ludwigsburger Frauenportraits“: 

Stoff für eine Seifenoper könnte die wechselvolle Geschichte von herzoglicher Liebe, politischer Macht, gemeiner Intrige und tiefem Sturz der herzoglichen Mätresse Herzog Eberhard Ludwigs und späteren Reichsgräfin C. W. von Grävenitz sein. Der Sturz wurde allerdings etwas abgemildert durch eine Abfindung von 350 000 Gulden. Achtundfünfzigjährig starb sie kurz darauf in Berlin (1744).                                   

Die Zuhörerinnen folgten auch den Berichten über Seraphina Beckè und ihrer ungewöhnlichen Frauenkarriere: Sie war 32 Jahre in der Chefetage der Fayence-Manufaktur in der Schorndorfer Straße 42, dem ehemaligen Jägerhofpalais.

 

Freigeist und Künstlerin war die schwäbische Malerin Ludovike Simanowitz. Sie hat u. a. Schiller und seine Familie gemalt. Von Friederike Franck, der Wohltäterin in der Kranken- und Kleinkinderpflege wurde berichtet und davon, dass alljährlich an ihrem Todestag 2000 Mark aus ihrer Stiftung an die Armen verteilt wurden. 

Im 19. Jahrhundert machten Geschäftsfrauen aus ihrer Not eine Tugend: Nach dem Tod bzw. der (politisch begründeten) Gefangennahme ihres Mannes führte die 2. Frau des Erfinders des Phosphorfeuerzeuges das Geschäft ihres Mannes weiter; das Gleiche tat Christine Lotter - trotz ihrer 19 Kinder! 

Von der Lehrerin Mathilde Planck, der Mitgründerin der Bausparkasse Wüstenrot und Toni Schumacher sowie Elfriede Breitenbach, dem „Urgestein der Arbeiterwohlfahrt“ (gest. 2001) und weiteren Frauen schreibt Monika Bergan in ihrem Büchlein, das in der Mörickebuchhandlung in der Seestraße aufliegt und zum Lesen empfohlen wird.

                                      

„Ein unterhaltsamer Abend“, war die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen. Vielen Dank an Bernhard Poss für den angenehmen Aufenthalt in seiner Weinstube.

Der Frauenstammtisch trifft sich in unregelmäßigen Abständen, wurde von Frauen in der SPD initiiert, ist aber offen für alle interessierte Frauen. Vielleicht hätten Sie Lust, beim nächsten Treffen dabei zu sein?

 Marte Schorr