Familienfreundlichkeit auf dem Prüfstand

Veröffentlicht am 16.05.2016 in Kommunalpolitik

Angelika Feurer, Heinz Layher, Jutta Arndt, Kurt Goldmann

 

Abstimmungen im Remsecker  Gemeinderat gehen eher selten knapp aus. Ob dies für große Einigkeit in der Sicht auf die Dinge spricht oder eher den politischen Kräfteverhältnissen geschuldet ist, wollen wir an dieser Stelle offen lassen.

So war es auch am vergangenen  Dienstag, als eine der letzten Beschlussvorlagen, die die scheidende Fachbereichsleiterin Jutta Arndt zur Mobilen Familienberatung ausgearbeitet hatte, auch mit den Stimmen der SPD Fraktion mit großer Mehrheit verabschiedet wurde.

Wir freuen uns, dass die Stadt damit einen Einstieg gemacht hat in eine sozialraumorientierte, aufsuchende Gemeinwesenarbeit. Die als Projektarbeit angelegte Familienberatung ermöglicht es dem Gemeinderat mindestens in der Aufbauphase kritisch darauf zu schauen, welche Mittel werden aufgewendet und was kommt dabei heraus.

Bei ihrem Abschiedsfest haben wir uns bei Frau Arndt mit einem roten Blumenstrauß bedankt für ihre engagierte Arbeit im und aus dem Remsecker Rathaus  heraus.

Wir bedauern, dass unser Antrag auf Verschiebung der Nachbesetzung der Fachbereichsleitungsstelle im Verwaltungsausschuss, aber nicht mehr im Gemeinderat eine Mehrheit gefunden hatOffensichtlich ist es der Verwaltung gelungen mit der in Aussicht gestellten ‚Verwaisung‘  des Fachbereiches vom eigentlichen und sich wiederholenden Webfehler in Sachen Organisations- und Personalpolitik abzulenken. Auf eine Neues werden nun Organisationsstrukturen um Personalentscheidungen herum gebaut, obwohl die Fluktuationsrate im Rathaus so hoch ist, dass es ohne wirklich ernsthafte  Probleme möglich gewesen wäre, die Personalauswahl nach der Organisationsentscheidung zu machen.

Alles andere als nachhaltig ist auch die Entscheidung zur Grundschule Neckargröningen.  Zwar ist die drohende Änderung des Schulbezirks und damit die Zwangsverweisung der künftigen Erstklässler  nach Neckarrems abgewendet worden. Nicht erspart geblieben ist den Eltern, Kindern und Lehrerinnen ein Raumverdichtungsprogramm. Anders als vor 50 -oder auch vor 25 Jahren -gehören Unterricht und Betreuung untrennbar zusammen. Und genau hier ist die Kapazität der Schule längst erschöpft.

Der Hinweis des Herrn Oberbürgermeisters, dass beim Thema Familienfreundlichkeit ‚alle Stadtteile gleich behandelt werden sollten‘ geht weit an geeigneten Problembewältigungsstrategien vorbei. Denn unterschiedliche Ausgangsbedingungen müssen unterschiedliche Maßnahmen nach sich ziehen. Zumindest dann, wenn das Ziel heißt: gemeinsam Lösungen gestalten statt Probleme verwalten.

Für die SPD Gemeinderatsfraktion

gez. Angelika Feurer

Stadträtin