Die LKZ fragt - die SPD antwortet: Verkehr in Remseck

Veröffentlicht am 18.05.2019 in Wahlen

SPD Remseck steht für die Neue Mitte

Von Heinz Layher, SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat von Remseck

 

LKZ: Thema Verkehr - Wie stehen Sie zum Bau der Westrandbrücke und des Nord-Ost-Rings? Welche andere Ideen haben Sie, um das Remsecker Verkehrschaos in den Griff zu bekommen?

 

Die Westrandstraße ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Der Zweck besteht in der Aufsiedlung der „Neuen Mitte“. Dies ist das größte für die Stadt nach dem Flächennutzungsplan mögliche Baugebiet. Ziel ist die Ansiedlung von 700 bis 800 Personen sowie die Verbreiterung und Verbesserung des gewerblichen Angebots, insbesonere im Bereich des Handels und der Dienstleistungen. Wenn der Verkehr auf der bestehenden Straße bleibt, ist die Aufsiedlung nicht möglich. Realisiert werden kann eine neue Straße (und Brücke) nur unter maßgeblicher finanzieller Beteiligung des Landes, das an der Planung der Westrandstraße mitwirkt. Wir sehen bisher – auch unter Würdigung der Ergebnisse des städtebaulichen Ideeenwettbewerbs – keine der Westrandstraße überlegene oder gleichwertige Lösung. Diese ermöglicht den Rückbau der bestehenden Landesstraße und den Abbau der Lärmschutzmaßnahmen und ist geeignet, die Situation der Neckargröninger Einwohner deutlich zu verbessern. Wir wollen aber gleichwohl, dass alternative Vorschläge im weiteren Planungsprozeß rational bewertet werden.

Ob der tägliche Stau mit dem daraus resultierenden Schleichverkehr es rechtfertigt, vom „Remsecker Verkehrschaos“ zu sprechen, möchte ich offen lassen. Schließlich ist die Verkehrsbelastung an anderen Stellen der Region noch weitaus höher. Jedenfalls ist die Remsecker Verkehrssituation Teil der bundesrepublikanischen, die mit 64 Millionen zugelassener Kraftfahrzeuge als reichlich irrational begriffen werden muss. Dies führt unter anderem dazu, dass die längsten Staus regelmäßig auf jenen Straßen entstehen, deren Bau dem besonders schnellen Verkehr dienen soll.

Kommunal muss gleichwohl jede Möglichkeit genutzt werden, um die Belastung durch den Straßenverkehr zu vermindern. Deshalb unterstützen wir die Stadtbahnverlängerung sowie jede andere Maßnahme zum Ausbau und der Verbesserung des ÖPNV ebenso wie die Optimierung der Radwege. Wir halten auch die Förderung von car-sharing für richtig und sind überzeugt, dass Maßnahmen zur Bildung von Fahrgemeinschaften erforderlich sind; diesem Gesichtspunkt muss besonders bei der in Stuttgart wahrscheinlich unvermeidbaren Einführung einer City-Maut Rechnung getragen werden. Die bundesrepublikanische Gesellschaft hat es hingenommen, dass viele Unternehmen ihre Lagerhaltung auf die Straße verlegt haben. Heute haben wir zur Kenntnis zu nehmen, dass eine Ware, die dem Kunden zugefahren wird, regelmäßig billiger ist, als die gleiche vom Kunden abgeholte Ware. Der daraus resultierenden Beanspruchung und Abnutzung der Straßen durch Schwerlastverkehr entgegenzuwirken und die Frachtführer an den Instandhaltungskosten der Straßen angemessen zu beteiligen, ist jedoch Aufgabe des Bundes und nicht der Kommunen.