Mehr Schutz für Frauen

Veröffentlicht am 21.06.2021 in Ortsverein

SPD-Frauen informieren sich über die Arbeit des Vereins Frauen für Frauen

Frauen aus verschiedenen SPD-Ortsvereinen im Kreis Ludwigsburg, die in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) aktiv sind, trafen sich, leider nur online, mit Arezoo Shoaleh, Dipl. Sozialarbeiterin/

Sozialpädagogin und pädagogische Leiterin im Verein Frauen für

Frauen e.V. in Ludwigsburg.

Dieser Verein wurde vor rd. 40 Jahren von einer Fraueninitiative gegründet, die nach vielen Widerständen letztlich doch erreichte, dass für den Landkreis Ludwigsburg erstmals ein Frauenhaus eingerichtet werden konnte, berichtete Erika Raupp, Remseck, eine der Gründungsfrauen.

Heute bietet der Verein für 19 Frauen und deren Kinder Schutz und Unterkunft nach häuslicher Gewalt. Die Notwendigkeit dieser Einrichtung stellt inzwischen niemand mehr in Frage und mit den Jahren konnte der Verein seine Hilfs- und Beratungsangebote dank finanzieller Unterstützung durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Zuschüsse der öffentlichen Hand professionell ausbauen.

So berichtet Frau Shoaleh, dass der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben für jede von Gewalt betroffene Frau durch die Kontaktaufnahme und Hilfe durch das Frauenhaus ist. Ob sich die Hilfesuchende für eine Aufnahme entscheidet oder eine andere Hilfemöglichkeit findet, wird mit der Frau gemeinsam im Beratungsgespräch entschieden.

2020 haben 31 Frauen den Weg ins Frauenhaus gesucht. Mit ihnen kamen 33 Kinder im Alter von 1 -12 Jahren. Die Aufenthaltsdauer im Frauenhaus war zwischen einer Woche und bis zu 12 Monaten.

Zurzeit steigt die Zahl der Schutz suchenden Frauen an. Viele hatten

die Entwicklung der Lage in der Pandemie abgewartet oder hatten keine

Gelegenheit ungestört Hilfe zu suchen. Je länger aber die Covid 19

Situation andauert, desto höher steigt der Leidensdruck. Leider müssen aus Platzgründen immer wieder Frauen abgewiesen oder in anderen Einrichtungen untergebracht werden. Deshalb ist eine der zentralen Forderungen des Vereins schon seit vielen Jahren eine Erweiterung der Plätze zur Aufnahme von Frauen.

Ein besonderes Anliegen für den Erfolg der Hilfen ist aber auch die Notwendigkeit nach bezahlbaren Wohnungen für Frauen, die das Frauenhaus wieder verlassen. Wie allgemein bekannt, ist es als alleinstehende Mutter und deren Kinder mit Leistungsbezug nahezu unmöglich in Ludwigsburg und Umgebung eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Angeregt durch die Tammer Gemeinderätin Sonja Hanselmann-Jüttner fassten die ASF – Frauen den Entschluss, insbesondere an Gemeinderätinnen einen dringenden Appell zu richten mit der Aufforderung, sich für bezahlbares Wohnen in den Kommunen im Landkreis Ludwigsburg  einzusetzen. Das könnte auch

bedeuten, eine Wohnung pro Kommune vorrangig für Frauen mit Kindern freizuhalten.

Besonders erwähnenswert ist das neue Angebot des Vereins

zur Prävention „GEWALTig verliebt“,

Es handelt sich dabei um einen Workshop zur schulischen und

außerschulischen Prävention von Gewalt in Teenagerbeziehungen

und richtet sich an 14 – 19jährige Jugendliche.

Für die SPD Remseck

Erika Raupp