Wer A sagt muss nicht B sagen – Irritationen um einen Kubus

Veröffentlicht am 02.04.2017 in Kommunalpolitik

Der Bau des Kubus ist nur vertretbar, wenn Remseck dadurch aufgewertet wird.

In der Frage der Nutzung des geplanten Kubus hat die Verwaltung vorgeschlagen, im Kubus eine sukzessive aufzubauende Mediathek sowie einen Mehrzweckraum unterzubringen. Gegen diese sogenannte Variante A haben Freie Wähler und CDU dieser Tage – wie die geneigte Leserschaft der LKZ entnehmen konnte – eine Variante B ins Spiel gebracht. Diese Variante sieht vor, dass im Kubus lediglich die Ortsteilbüchereien Neckarrems und Neckargöningen zusammengelegt werden und ansonsten zwei Mehrzweckräume untergebracht werden, was die Verkehrsfläche im Kubus deutlich reduzieren würde, da ein Flur eingebaut werden müsste.

Die SPD-Fraktion unterstützt die von der Verwaltung vorgeschlagene Verwendung des Kubus, die bereits einen Kompromiss der ursprünglichen Vorstellung einer ausschließlichen Nutzung des Kubus als Mediathek mit dem Konzept einer variableren Raumkonzeption darstellt. Wir halten es insbesondere für richtig, dass der dann entstehende Mehrzweckraum vorrangig der Volkshochschule zur Verfügung stehen soll. Dies ermöglicht die von der Volkshochschule schon länger gewünschte Verbreiterung ihrer Angebote in Remseck. Die darin liegende Chance zur Intensivierung der Angebote zur Erwachsenenbildung halten wir für eine unseren Bürgerinnen und Bürgern zugute kommende Intensivierung ihrer Bildungs- und Kommunikationsmöglichkeiten.

Unsere Position ist aber entscheidend dadurch bestimmt, dass wir die Chance nicht versäumen wollen, für unsere Bürger eine Mediathek zu schaffen, die mit einem breiten Spektrum Angebote für jede Altersklasse bietet und darüber hinaus Raum für Begegnungen schafft. Durch eine flexible Gestaltung der Raumausstattung kann nicht nur Kindern ein Raum für gemeinsame Lese- und Bildungserfahrungen außerhalb schulischer Gegebenheiten geschaffen, sondern auch Lesungen, Vorlesewettbewerbe, Diskussionen und kleinere musikalische Veranstaltungen ermöglicht werden. Dies bedeutet, dass das kulturelle Angebot in Remseck deutlich erweitert werden kann.

Demgegenüber stellt die Variante B ein Konzept dar, das vorrangig der Vereinigung der beiden Ortseilbibliotheken dient und kein schlüssiges Nutzungskonzept für die beiden geforderten Mehrzweckräume enthält.

Unserer Position wird entgegengehalten, dass eine Mediathek, die ihren Namen verdient, auch Personal erfordere. Dies ist richtig und wir verschweigen nicht, dass der Vorschlag der Verwaltung 3 Stellen vorsieht. Dies halten wir wegen der zu erwartenden positiven Effekte der Mediathek für vertretbar. Es ist im Übrigen nicht nachvollziehbar, wenn die Befürworter der Variante B suggerieren, dass ihre Vorstellung der Nutzung des Kubus keine zusätzlichen Personalkosten verursachen würde.

Nach unserer Auffassung ist der Bau des Kubus nur vertretbar, wenn Remseck dadurch aufgewertet wird. Dies wäre nicht der Fall, wenn darin lediglich zwei Ortseilbüchereien zusammengelegt würden. Wir sind nicht bereit, für dieses Ziel 2 Millionen Euro auszugeben und werden daher gegen den Bau des Kubus stimmen, wenn der Gemeinderat die Variante B beschließen sollte.

Heinz Layher

Fraktionsvorsitzender