SPD Remseck freut sich über die Einweihung des neuen Pflegeheimes in Remseck-Hochberg

Veröffentlicht am 31.08.2011 in Gemeindenachrichten

Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde am vergangenen Freitag ein neues Pflegeheim nach dem BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept in Remseck-Hochberg eingeweiht.

Gemeinsam mit den anderen Einrichtungen der Evangelischen Heimstiftung und der Kleeblatt Pflegeheime GmbH wird damit dem steigenden Bedarf an Pflegheimplätzen in Remseck und im Landkreis Ludwigsburg Rechnung getragen.
Nicht nur die neuen Räumlichkeiten am alten Platz des Rathauses können sich sehen lassen, sondern vor allem das Konzept des ‚Pflegeheimes der vierten Generation’ hat uns überzeugt. So wird der Tagesablauf der Bewohner nicht durch die Pflegebedürftigkeit bestimmt, sondern durch Alltagsaktivitäten in familiärer Atmosphäre.
Wir hoffen, dass das neue Angebot dazu beiträgt die Ängste und Schrecken, die immer noch mit dem Begriff Alten- und Pflegheim verbunden sind, sowohl bei den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern als auch bei den Angehörigen zu reduzieren.
Denn - so berichtet die LKZ in ihrer Ausgabe vom 27.August - laut der Pflegestatistik im Landkreis Ludwigsburg werden derzeit nur rund 36% der Pflegebedürftigen in einem Heim versorgt und gehen allenfalls in der Endphase ihres Lebens in eine entsprechende Einrichtung!

Umgekehrt bedeutet dies aber, dass 64% der Pflegebedürftigen durch Familienangehörige und/oder ambulante Dienste versorgt werden.
Auf das steigende Armutsrisiko für durch häusliche Pflege betroffene Familien hat dieser Tage auch der Sozialverband VdK hingewiesen und den Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr aufgefordert, Wort zu halten und noch im September die versprochenen Eckpunkte für die Pflegereform vor zu legen.
Wir stimmen mit dem VdK überein, dass es darum gehen muss, Pflegetätigkeiten in der Familie genauso zu bewerten wie die Zeiten der Kindererziehung, dass Demenzerkrankungen gleich gestellt werden müssen mit körperlichen Defiziten und dass Arbeitnehmer beim Anspruch auf Pflegezeit nicht auf das Wohlwollen ihres Arbeitgebers angewiesen sein dürfen. Die SPD lehnt außerdem die von der FDP favorisierte verpflichtende private Pflegezusatzversicherung ab und fordert den Solidarausgleich zwischen privater und gesetzlicher Pflegeversicherung (Bürgerversicherung Pflege).

Enttäuschend ist für uns die Antwort der Verwaltung vom 27.Juni 2011auf unsere Anfrage zum Bedarf an Pflegeberatungen und Pflegeeinrichtungen in Remseck.
Zur Erinnerung: im März 2011 hatten wir nachgefragt, welche Erkenntnisse zur Pflegebedürftigkeit und zum Bedarf an Pflegeberatung in Remseck vorliegen und in welcher Weise bei der Stadtverwaltung für ratsuchende Pflegebedürftige bzw. ihre Angehörigen eine Lotsenfunktion durch die Zuständigkeiten der Pflegedienstleister eingerichtet und die Zusammenarbeit mit den Pflegestützpunkten im Landkreis verbessert werden könnte.
Die Verwaltung hat uns leider nicht mehr und nicht weniger mitgeteilt, als dass sie ‚über keine konkreten Daten verfüge und diese wohl auch künftig nicht erhalten werde’ und dass sie ‚die vorhandenen Strukturen für ausreichend halte’. Dass es aber gerade auf der kommunalen Ebene auch anders geht, zeigen die Beispiele aus Bietigheim-Bissingen , Gerlingen, Ditzingen und Korntal-Münchingen, die in ihren Rathäusern spezielle Anlaufstellen geschaffen haben.

Für die SPD Remseck a.N.
gez. Angelika Feurer
stv. Ortsvereinsvorsitzende
Stadträtin