SPD Kreisverband feiert Wiedergründung vor 65 Jahren

Veröffentlicht am 13.01.2011 in Kreisverband

Auch Sozialdemokraten aus Remseck haben sich um den Aufbau unseres demokratischen Staates verdient gemacht

65 Jahre sind vergangen, seit sich der SPD Kreisverband Ludwigsburg nach dem Zweiten Weltkrieg und nach Verbot 1933 durch die Nazi Diktatur, wieder gründete. Bei einer Feierstunde im „Haus der SPD“ in der Ludwigsburger Bärenstraße erzählten Parteimitglieder von ihren Erlebnissen.
So erinnerte sich Erika Raupp, die viele Jahre Ortsvereinsvorsitzende der SPD Remseck war, dass ihr der frühere Gemeinderat Otto Elsässer, der bereits 1910 SPD Mitglied wurde, von einem Besuch des legendären Wilhelm Keil aus Ludwigsburg berichtete.
Wilhelm Keil, der Abgeordneter im württembergischen Landtag war und bereits 1910 für die SPD ein Reichstagsmandat errang, suchte nach Ende des Krieges trotz seines hohen Alters von 75 Jahren, alte Weggefährten auf und forderte diese zur Mitarbeit und Neugründung der SPD im Landkreis Ludwigsburg auf. Die Neugründung des SPD Kreisverbandes fand dann bereits im Oktober 1945 in Ludwigsburg statt.

In Erinnerung an seine Verdienste als leidenschaftlicher Demokrat und großer Parlamentarier, der fast ein Jahrhundert des Ringens um Frieden und Freiheit verkörpert, um Selbstbestimmung, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit, hat der Remsecker Gemeinderat der hiesigen Hauptschule im Jahre 1990 den Namen Wilhelm Keil Schule verliehen. Die Festrede zur Namensgebung hielt der damalige SPD Bundestagsabgeordnete Gunter Huonker, Staatsminister bei Bundeskanzler Helmut Schmidt.

Karl Mommer, ein Mann der ersten Stunde, Vizepräsident des Deutschen Bundestages vertrat bis 1969 den Wahlkreis Ludwigsburg im Bonner Parlament. Seine Verdienste wurden im März 2010 gewürdigt, anlässlich seines 100ten Geburtstags.

Heinrich von Hacht, ebenfalls eine herausragende Persönlichkeit der Nachkriegszeit war Fraktionsvorsitzender der SPD im Ludwigsburger Gemeinderat. Auch im Kreistag schätzte man ihn als einen fairen Partner bei all den schwierigen Aufgaben, die in dieser Nachkriegszeit zu bewältigen waren. Bis 1972 vertrat er den Wahlkreis Ludwigsburg im Landtag. Sein Nachfolger war Hans Beerstecher.

Die Reihe verdienter und engagierter Sozialdemokraten auf kommunaler Ebene lässt sich auch für Remseck fortsetzen. Karl Schwarz, - Ehrenbürger von Aldingen-, Willy Escher, Fritz Kühner und später Erwin Ulmer und Erwin Elsässer, alles SPD Gemeinderäte in Aldingen, der langjährige Aldinger Bürgermeister Albert Erhard wurden ebenso erwähnt wie Karl Huber aus Neckarrems und Dr. Ingeborg Gießelberg, die viele Jahre dem Gemeinderat in Hochberg und dann nach der Gemeindereform dem Gemeinderat Remseck angehörte.

Die Verdienste dieser Persönlichkeiten beim Aufbau unseres demokratischen Gemeinwesens nach Verfolgung, Widerstand, Krieg und Vertreibung aufzuzählen, würde zu weit führen. Dies soll an anderer Stelle geschehen.
Im Jahre 2013 kann die Sozialdemokratische Partei als älteste Partei Deutschlands ihr 150 – jähriges Bestehen feiern.

Für die SPD Remseck a.N.
gez. Günter Raupp