‚Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir brauchen es, zusammen zu sein. Was Kinder heute lernen und spielen, ist die Grundlage für die kommende Gesellschaft. Fast jede Kita ist bei uns eine Vollzeiteinrichtung. 85 Prozent der Null- bis Dreijährigen sind in einer Krippe und fast alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind in einem Kindergarten’. (Stig Lund, dänische Gewerkschafterin, 2008)
Verglichen mit anderen europäischen Ländern und den von der EU-Kommission 2008 formulierten Zielmarchen, gehört Deutschland erst zur Mittelgruppe, die in Sachen Versorgung von unter Dreijährigen mit Kinderbetreuungseinrichtungen ‚noch die Hälfte des Weges vor sich haben’.
Umso wichtiger ist es aber festzustellen: die Kinderbetreuung in Remseck wird ausgebaut.
So will es das Gesetz und so wollen es die Eltern.
Bereits im März hatte der Gemeinderat dem neuen kommunalen Kindergartenbedarfsplan 2009/2010 zugestimmt und damit die Voraussetzungen geschaffen, dass die Verwaltung den gesetzlichen Auftrag nach dem Kinderförderungsgesetz (KiföG) vom 16. Dezember 2008 erfüllen kann. Bis zum Jahr 2013 soll es bundesweit im Durchschnitt für jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz geben, rund ein Drittel der neuen Plätze sollen in der Kindertagespflege geschaffen werden. Außerdem wird dann jedes Kind mit der Vollendung des ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder in der Tagespflege haben.
Doch nicht nur der gesetzliche Auftrag, sondern vor allem auch der Bedarf der Remsecker Eltern an guter, verlässlicher Kinderbetreuung ist es, was aus der Sicht der SPD-Fraktion den immensen organisatorischen und finanziellen Aufwand rechtfertigt. So bleiben 2009 voraussichtlich nach Abzug von Einnahmen und Zuschüssen noch 2,3 Millionen Euro an Kosten bei der Stadt Remseck.
Beim Besuch des Sommerfestes beim Remsracker - Verein zur gemeinsamen Kleinkinderbetreuung e.V. am vergangenen Samstag in Hochberg konnten wir uns jedenfalls davon überzeugen, dass wir in Remseck nicht nur auf dem richtigen, sondern auch auf einem guten Weg sind. 30 Kleinkinder werden dort in Kleingruppen ‚anerkannt’ betreut, erläuterte die 1.Vorsitzende Claudia Frank den farbenfrohen Erlebnisparcours. Weitere Zugewinne in Sachen Kinderbetreuung wird es erfreulicherweise dann geben, wenn demnächst die neugegründeten Watomi Naturkids eine Betriebserlaubnis vorlegen können.
Nicht nur die privaten Initiativen bringen Remseck in Sachen Kinderbetreuung voran, sondern auch die Verwaltung selbst, hat darauf hingewirkt, dass in mehreren Regelkindergärten Krippengruppen eingerichtet werden. Verlängerte Öffnungszeiten in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen sowie Zuschüsse von rund 3000 Euro im Jahr, die von Remsecker Seite aus für den Ludwigsburger Tagesmütterverein aufgebracht werden, sind weitere Bausteine, denen der ‚alte’ Gemeinderat in der ausgegangenen Wahlperiode zugestimmt hatte.
Für die SPD-Fraktionsmitgliedern im ‚neuen’ Gemeinderat Heinz Layher, Harald Sommer, Angelika Feurer, Kurt Goldmann und Romy Escher bleibt das Thema Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Familienfreundliches Remseck weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste.
Wir sind gespannt, wie der im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen von uns bei der Verwaltung beantragte jährliche Familienbericht ausfallen wird (siehe auch Artikel ‚Familienfreundlichkeit lässt sich messen’ auf den Internet-Seiten der SPD Remseck).
Doch nicht zuletzt kommt es nach unserer Auffassung gerade bei der Kinderbetreuung nicht nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität an und die setzt auch an bei den Arbeitsbedingungen und bei der Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher. Sowohl bei der Quantität als auch bei der Qualität können wir von unseren skandinavischen Nachbarn und dem Gedanken, ‚kommunale Kinderbetreuung als Teil einer integrierten Lebenslaufpolitik’ zu verstehen, lernen.
Für die SPD Remseck a.N.
gez. Angelika Feurer