Voraussetzungen sind aus Sicht der SPD günstiger denn je.

Seit viele Jahren beschäftigen sich Verwaltung und Gemeinderat in Remseck mit der Frage, ob und in welcher Weise es gelingen könnte, das sportartenübergreifende Angebot für Kinder in den Sportvereinen auszubauen.
Eine Kindersportschule (KISS) nach dem Vorbild und der Vorgabe des Schwäbischen Turnerbundes (STB) wurde bereits im Abschlussbericht der 2004 erstellten Kooperativen Sportentwicklungsplanung als erstrebenswert ,jedoch z.Z. wegen der angespannten Haushaltslage sowohl der Sportvereine als auch der Kommune nicht verwirklichbar’ eingeschätzt.

Die auf Antrag der SPD Fraktion in Remseck eingesetzte Sportentwicklungskommission hat sich in den vergangenen Monaten mehrfach mit diesem alten Thema beschäftigt.

Den Stand der Diskussion und unser Statement zur weiteren Entwicklung einer Kindersportschule für Remseck fassen wir folgendermaßen zusammen:
Seit der Idee und der Gründung der ersten professionellen Variante des Kinderturnens 1988 in Weingarten nach einem Konzept des STB-Vizepräsidenten Kurt Knirsch können die Kindersportschulen in ganz Deutschland auf eine erstaunliche Erfolgsstory zurück blicken. Unter Leitung von hauptamtlichen Sportfachkräften mit abgeschlossenem Sportstudium oder ähnlicher Qualifikation werden Kinder zwischen 5 und 10 Jahren nach einem gemeinsamen Lehrplan mit pädagogisch, ganzheitlichem Konzept unterrichtet. Die Lehrkräfte der Kindersportschulen sichern ein hohes Ausbildungsniveau unter besonderer Berücksichtigung des gesundheitlichen Aspekts (gegen Bewegungsmangelerscheinungen und gegen frühzeitige Spezialisierung) und eine großes Maß an Kontinuität. Mittlerweile gibt es rd. 70 solcher Einrichtungen allein in Baden-Württemberg, einen übergeordneten KISS- Beirat sowie die Möglichkeit zur Zertifizierung durch das Qualitätssiegel ‚Anerkannte Kindersportschule’.

In unseren Nachbarstädten Kornwestheim und Waiblingen gibt es zwei unterschiedliche Erfolgsmodelle für Kindersportschulen. Die Kindersportschule der Stadt Kornwestheim wurde 1990 als Kooperationsmodell der Stadt mit den Vereinen gegründet und wurde als kommunale Einrichtung im Stadtrecht verankert. In Waiblingen, so der Erfahrungsbericht unseres Fachgruppenleiters Raphael Dahler in der Sitzung der Sportentwicklungskommission am 22.09.10, sei die KISS nicht in kommunaler Trägerschaft sondern in der der Vereine.

Die SPD Fraktion hält in Remseck grundsätzlich beide Modelle für denkbar: • entweder wird die Empfehlung der Kooperativen Sportentwicklungsplanung weiterverfolgt, wo es auf S. 131 heißt, ‚die Gründung einer KISS solle nicht aus den Augen verloren werden und die Gründung sowie der Betrieb könnte zu den Aufgaben einer Dachorganisation für den Sport zählen’.
• Oder aber, die Stadt Remseck müsste in Vorleistung gehen und die konzeptionellen und finanziellen Grundlagen schaffen, damit eine Kindersportschule gemeinsam mit den Vereinen, den Kindergärten und Schulen auch für Remsecker Kinder auf den Weg gebracht wird.
Auf jeden Fall aber wollen wir, dass außer dem beratenden Gremium Sportentwicklungskommission das Hauptorgan Gemeinderat sich dieser Frage stellt und - bei einer positiven Beschlussfassung zur Vorbereitung einer KISS in Remseck - die entsprechenden Haushaltsmittel bereit gestellt werden.
Nachdem es seit dem Sommer 2010 bekanntlich einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen für ein Projekt LernGesundheit gibt und aufgrund der Besetzung der Fachbereichsleiterstelle
mit Frau Jutta Arndt seit 01.09.10 sind aus unserer Sicht die Voraussetzungen günstiger denn je, dass Sport und Gesundheit und Lernen zu einem Standortfaktor in Remseck ausgebaut werden können.

Für die SPD Remseck a.N.
gez. Angelika Feurer
stv. Ortsvereinsvorsitzende
Stadträtin