Halbzeitbilanz 2007

Veröffentlicht am 26.07.2007 in Ortsverein

SPD Ortsverein diskutiert über die wichtigsten Themen der ersten Jahreshälfte 2007 und legt die weiteren Vorhaben fest

Wie in der großen Politik, so ist es auch beim Ortsverein der SPD Remsecker guter Brauch geworden, kurz vor der Sommerpause Halbzeitbilanz zu ziehen. In der Ausschusssitzung am vergangenen Mittwoch diskutierten Vorstands- und Fraktionsmitglieder über das bisher Erreichte und planten die Vorhaben für die zweite Jahreshälfte 2007.
Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Auswertung der bundesweiten Suchtwoche im Juni, an der sich auf Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion die Stadt Remseck beteiligt hatte.
Als Gäste geladen waren deshalb der Leiter des Jugendreferates, Michael Bohr sowie die Kommunale Suchtbeauftragte im Landratsamt Ludwigsburg, Brigitte Bartenstein.
Auf die Frage der stv. Ortsvereinsvorsitzenden und Stadträtin Angelika Feurer, welche Erkenntnisse sich denn nun für Remseck aus den gemeinsamen Aktionen ergeben hätten, stellte Michael Bohr ‚ein ganz normales Bild’ vom jugendlichen Suchtmittelmissbrauch in der Großen Kreisstadt dar. Wenn zu Cannabis, LSD, Amphetamine und Kokain gegriffen würde, dann entstehe dies in der Regel nicht spontan, sondern auf dem Hintergrund verschiedener den Suchtmittelmissbrauch fördernder Faktoren, wie z.B. gewohnheitsmäßigem Nikotin- und Alkoholkonsum.
So gebe es auch hier wie andern Orts auch das sogenannte Komasaufen, nicht zuletzt bei Vereinsfesten und öffentlichen Veranstaltungen. Besondere Bedeutung bei Jugendlichen hätten die Modedrinks, wie Alcopops und Premixgetränke bekommen. Bier, Wein oder Branntwein werden mit süßen Limonaden gemixt und speziell auf junge Konsumenten zugeschnitten und mit einem enormen finanziellen Aufwand beworben.
Dieses marktaggressive Vorgehen widerspricht nicht nur den Jugendschutzgesetzen, wenn die Zielgruppe Kinder und Jugendliche bewusst als Kunden angesprochen werden. Der verdeckte Alkoholgenuss ist suchtfördernd und erhöht zudem das Unfallrisiko stark.
Auf die Frage von Angelika Feurer an Brigitte Bartenstein, wie denn in Remseck ein erfolgversprechender Präventionsansatz aussehen könnte, wies die Kommunale Suchtbeauftragte darauf hin auf die Jugendschutzaktion des Landkreises Ludwigsburg ‚Schon 16’. Mit Aufklebern, Handzetteln und kostengünstigen alkoholfreien Getränken sollen Gaststätten, Verkaufsstellen und Veranstalter von Vereinsfesten daran erinnert werden, dass bei einer Abgabe alkoholischer Getränke an Jugendliche eine Geldbuße bis zu 50.000€ verhängt werden kann. Darüber hinaus gebe es in einigen Städten des Landkreises wie z.B. in Korntal oder Gerlingen erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Jugendreferaten.
Der SPD-Ortsverein möchte nun auf einer öffentlichen Mitgliederversammlung am 21.September die Erfahrungen aus der Suchtwoche breiter diskutieren und Vorschläge entwickeln, wie ein Aktionskreis aus Jugendhilfe, Schulen, Ordnungsamt und Polizei sowie den Vereinen in Remseck auf die Beine gestellt werden könnte. Hierzu ergeht bereits heute herzliche Einladung!
Gute Tradition geworden ist mittlerweile auch die Beteiligung des Ortsvereins am städtischen Sommerferienprogramm. Anmeldungen zur ‚Kletter-Aktion’ am 30.August auf der Stuttgarter Waldau werden ausschließlich vom Kultur- und Sportamt entgegen genommen.
Auch die Vorbereitungen für das Familienwochenende vom 5. bis 7.Oktober mit unseren Gästen aus Thüringen laufen auch Hochtouren. U.a. werden wir in der benachbarten Landeshauptstadt wandeln ‚Auf den Spuren des Sozialistenkongresses’, der vor 100 Jahren in Stuttgart tagte. Schließlich ist für 26.Oktober ein Hochdorfer Schlossgespräch zum Thema ‚Der Deutsche Herbst vor 30 Jahren’ in Vorbereitung, zu der wir selbstverständlich rechtzeitig einladen werden.
Wie es denn nun eigentlich in dem Verwirrspiel um die Andriof-Brücke weitergehe, wollte der Ortsvereinssausschuss von den beiden stv. Vorsitzenden und Stadträte Heinz Layher und Angelika Feurer wissen. Während die Freien Wähler bereits den Erfolg ihrer Bemühungen feiern, ist OB Schlumberger nach der Erörterungsverhandlung in Fellbach offensichtlich sehr viel skeptischer geworden und beklagt die einsame Position Remsecks im Gerangel der Nachbarkommunen. Auch wenn wir genau dies, was nun passiert, befürchtet haben, sind wir fern jeder Schadenfreude, denn schließlich bleibt Remseck auf seinem Verkehrsproblem sitzen. Keine Einbindung der abgespeckten Brücke in einen Nord-Ost-Ring, dafür mehr Verkehrsbelastungen in Aldingen und Pattonville und viele enttäuschte Bürgerinnen und Bürger. Mit Stuttgart 21 kommt nun auf das Land Baden-Württemberg ein Milliardenprojekt zu, mit weniger Geld für den Nahverkehr, wie Finanzminister Stratthaus dieser Tage ausgeführt hat. Unschwer vorzustellen ist, dass dann natürlich auch an anderer Stelle gespart werden muss.
Remseck droht die Quittung zu bekommen für den Beschluss einer Stellungnahme, den die Mehrheit des Gemeinderates im vergangenen Jahr gefasst hat.

Für die SPD Remseck a.N.
gez. Kurt Goldmann
Ortsvereinsvorsitzender