Die Gemeinschaftsschule kommt!

Veröffentlicht am 11.02.2013 in Kommunalpolitik

Das Kultusministerium hat entschieden, dass die Wilhelm-Keil-Schule vom Beginn des nächsten Schuljahres an als Gemeinschaftsschule geführt wird.

Wir freuen uns sehr, dass damit die maßgeblich von uns zusammen mit den „Grünen“ angestoßene, auch von der Fraktion der „Freien Wähler“ unterstützte Entwicklung unserer Schullandschaft umgesetzt werden kann. Eine Gemeinschaftsschule ist keine umetikettierte Werkrealschule. Vielmehr kann durch diese Schulart zum einen die Zahl der die Schüler besonders belastenden Übergänge von einer Schulart zur anderen reduziert werden. Vor allem bietet die Gemeinschaftsschule die Chance, auf die individuellen Stärken der Schüler weitaus besser einzugehen, flexible Lerngruppen zu bilden und schon dadurch eine konstruktive Lernatmosphäre zu schaffen, die es ermöglicht, die Hierarchie abzuflachen und die Lehrer vom „Pauker“ alter Provinienz zum Partner ihrer Schüler zu machen. Durch partnerschaftliches Lernen sollte es eher als bisher zu erreichen sein, dass die Schüler sich für das interessieren, was sie lernen sollen und somit lernen, was sie interessiert – was das Lernen erfahrungsgemäß deutlich erleichtert. Die fachliche Kompetenz ist hierfür gewährleistet, denn an der Gemeinschaftsschule werden Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten unterrichten. Natürlich strebt die Wilhelm-Keil-Schule an, mit einer dann von gymnasialen Lehrkräften betreuten Sekundarstufe II den Weg zum Abitur zu ebnen. Unabhängig davon ist den Schülerinnen und Schülern aber nach erfolgreichem Abschluss der Klasse 10 auch der Übergang in die gymnasiale Oberstufe eines allgemeinbildenden Gymnasiums oder eines beruflichen Gymnasiums ebenso möglich, wie der Beginn einer beruflichen Ausbildung. Es ist uns klar, dass die Gemeinschaftsschule nicht nur intensive pädagogische Innovationen erfordert, sondern auch neue organisatorische Aufgaben mit sich bringt. Wir vertrauen darauf, dass das Kollegium der Wilhelm-Keil-Schule mit dem Rektor Harald Sommer – unserem Fraktionsmitglied – die Umgestaltung ihrer Schule zur Gemeinschaftsschule mit großer Motivation angehen und verwirklichen wird. Es liegt aber auf der Hand, dass hierfür auch die Unterstützung des Schulträgers erforderlich sein wird, für welche die SPD-Gemeinderatsfraktion sich tatkräftig einsetzen wird. Wir sind davon überzeugt, dass die Gemeinschaftsschule nicht nur die Chance zu flexibler individueller Förderung der Schülerinnen und Schüler bietet, sondern durch die veränderten Unterrichts- und Lernformen auch angstfreieres, positiv motiviertes Lernen ermöglicht. Diese Chance zu ergreifen, sollte eigentlich in einem sich gerne als „Bildungsrepublik“ apostrophierenden Gemeinwesen eine von allen freudig akzeptierte Aufgabe sein.
Heinz Layher, Fraktionsvorsitzender

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a. Theodor Heuss b. Otto Wels c. Konrad Adenauer