Die ersten Schritte zur „Neuen Mitte“ sind getan

Veröffentlicht am 27.02.2012 in Gemeinderatsfraktion

In der letzten Gemeinderatssitzung wurden der Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs der Stadt zur städtebaulichen Gestaltung der „Neuen Mitte“ sowie die in der Bürgerbeteiligung erarbeiteten Überlegungen und Anregungen vorgestellt.

Mit den Bürgern, bei denen wir uns für ihre engagierte Mitwirkung in den Planungswerkstätten ausdrücklich bedanken, sind wir der Auffassung, dass der Entwurf des Architekturbüros Schüler vom Preisgericht zu Recht einstimmig mit dem ersten Preis gekrönt wurde. Wir werden uns daher dafür aussprechen, den Entwurf der weiteren Entwicklung des Gebiets zugrunde zu legen.
Der Entwurf schlägt eine sehr gut strukturierte Bebauung des Geländes mit einer klaren Teilung in einen an Neckargröningen anschließenden Wohnbezirk und gemischt genutzten Quartieren südlich des Neckars vor. Dies ermöglicht es, beide Neckarufer neu und attraktiv zu gestalten und wird – zusammen mit dem in Richtung Aldingen vorgesehenen Landschaftspark – zu einer deutlichen Aufwertung des Geländes führen. Dabei ist natürlich klar, dass dieser Entwurf, wie jeder städtebauliche Vorentwurf, nicht 1:1 umgesetzt werden wird, sodass im weiteren Verfahren auch Vorschläge aus der ohnehin bei Realisierung des Projekts fortzuführenden Bürgerbeteiligung berücksichtigt werden können.
Es ist nochmals deutlich geworden, dass eine Realisierung des städtebaulichen Großprojekts „Neue Mitte“ nicht möglich ist, wenn der Fahrzeugverkehr weiterhin über die bestehende Trasse der L 1100 und die jetzige Neckarbrücke geführt werden müsste. Diese Problematik ist seit langem bekannt; sie ist nach unserer Auffassung mit der – zwangsläufig eine Steigerung der Remsecker Verkehrsbelastung nach sich ziehenden – „Andriof-Brücke“ nicht zu lösen. Ohne die Diskussion um die „Andriof-Brücke“ nochmals aufwärmen zu wollen, sei zur Verhinderung einer Mythenbildung daran erinnert, dass keine Querverbindung von der B 27 zur B 10 geplant war. Eine solche liegt in der Planungshoheit des Bundes. Weder unter Verkehrsminister Ramsauer (CSU), noch in der Amtszeit seiner der SPD oder der CDU angehörigen Vorgänger, wie etwa dem Ludwigsburger CDU-Abgeordneten und langjährigen Verkehrsminister Wissmann, sind aber Schritte zur Planung und zum Bau einer solchen Verbindung gemacht worden, die über die Reservierung einer Trasse hinausgingen. Dafür gibt es durchaus gute Gründe – mit der neuen Landesregierung haben diese jedoch nichts zu tun.
Es ist also für Verwaltung und Gemeinderatsmehrheit höchste Zeit, die Sackgasse zu verlassen und sich von der „Andriof-Brücke“ zu verabschieden.
Bei Verkehrsproblemen verbietet es sich eigentlich, von Lösungen zu
sprechen, nachdem es in der Regel nur darum geht, durch Verlagerung des Verkehrs einzelne Brennpunkte zu entschärfen. Es wird jedoch zu einer solchen Verlagerung des Verkehrs kommen müssen, wenn die „Neue Mitte“ realisiert werden soll. Dass hierfür eine neue Neckarüber- oder -unterquerung gebaut werden muss, ist unstreitig. Es gilt jetzt, in naher Zukunft nach Möglichkeiten zu suchen, welche die Neckargröninger und Neckarremser Bürger so weit wie möglich von Verkehrsimmissionen entlasten, ohne den Aldinger Bürgern (wie dies mit der „Andriof-Brücke“ der Fall wäre) eine massive Mehrbelastung zuzumuten. Zu dieser Suche und zur Diskussion der Möglichkeiten mit den Bürgern sind wir nach wie vor bereit.

Heinz Layher
SPD-Fraktionsvorsitzender